Die 4 unentwegten Segler (Evi Jorbahn, Ewald Landgräber, Rolf Pohlmann, Peter Menzel) machten sich am Freitag, 12.5.2017 gegen 10.00 Uhr vom GTV Heim in Gütersloh auf den Weg nach Lemmer in Holland.
Den voraussichtlichen Wetterbericht im Gepäck und warme Kleidung für alle Eventualitäten dabei, gaben wir uns gegenseitig Hoffnung auf ein wunderbares, windreiches Wochenende mit herrlichem Sonnenschein.
Angekommen gegen 13.00 Uhr in Lemmer am Liegeplatz des Schiffchens mit dem schönen Namen Starship (einer Bavaria 33 Cruiser) konnten wir es kaum erwarten, unser Schiffchen zu übernehmen und auszulaufen. Lebensmittelvorräte für die nächsten 2,5 Tage an Bord und unser Gepäck verstaut ging es mit dem obligatorischen Check und der Sicherheitseinweisung durch unseren Skipper Ewald weiter. Nach einem festgestellten Problem am Landstromanschluss und der schnell durchgeführten Reparatur durch Fachpersonal vor Ort konnte es dann endlich losgehen. Raus aus dem Hafen und frische Meeresluft schnuppern war angesagt. Viel Wind war leider nicht, und so wurde der weitere Verlauf unseres Törns an diesem Tag eine Kombi aus Segeln und Fahrt unter Motor. Unterwegs haben wir uns ziemlich über die Mücken aufgeregt, die in Schwärmen unser Schiff bevölkerten. Ganz schlimm wurde es immer, wenn der Wind einschlief. Diese Mücken stechen zwar nicht, aber kriechen in Nase, Ohren und Mund. Besonders mochten sie die Farbe Gelb an unseren Segelanzügen.
Unser Ziel für den Freitag war ENKHUIZEN Buitenhaven, wo wir ziemlich spät gegen 20.30 Uhr ankamen. Gott sei Dank war der Hafen nicht so voll wie in der Hauptsaison. Wir konnten als 2. Schiff an einem Motorkreuzer längsseits gehen. Dies versprach uns eine ruhige Nacht. Evi hatte Kartoffelsalat und Frikadellen von zu Hause mitgebracht, somit war zumindest essenstechnisch der Abend „gerettet“. Da wir alle ziemlich „platt“ waren, kehrte dann auch schnell nach ein, zwei Bierchen Nachtruhe ein.
Der Samstag begann mit frischen Brötchen im Salon. Der Himmel war eher im Wechsel strahlend blau oder grau in grau mit vielen Regenschauern an diesem Tag. Ganz entgegen dem angekündigten Wetter mit 2 bis 3 Windstärken empfing uns das Ijsselmeer eher von der nicht ganz so schönen Seite mit wenig bis NULL Windstärken zwischendurch. Das Tagesziel HINDELOOPEN, die Museumsstadt mit ihrem 500 Plätze Mega-Hafen, dort gibt es sogar ein kleines Schwimmbad, war dann auch relativ früh erreicht. Dafür hatten wir mehr Zeit, den malerisch schönen, kleinen Ort zu besichtigen. Der schiefe Turm der Kirche, die vielen kleinen Häuschen und das Gebäude der Seenotrettung von 1911, damals wurden Menschen in Seenot noch mit Ruderbooten gerettet, war Teil unserer Besichtigungstour. Das Mastenmeer im Hafen und ein wunderschöner Sonnenuntergang wurden denn auch gleich mehrfach auf Bilder gebannt.
Direkt am Wasser fanden wir dann auch unser Restaurant für diesen Abend. „De Harinkjes (wohl Heringe) bot im 1. Stock des Hauses einen wundervollen Ausblick direkt aufs Wasser. Nach einem wunderbaren Abendessen inkl. altem leckeren Genever verließen wir diesen Ort mit einem tollen warmen Gefühl im Magen und trotteten dann langsam wieder zurück zum Schiff. Nach einer weiteren ruhigen Nacht empfing uns strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen, sodass wir unser Frühstück an Deck im Cockpit des Schiffes einnehmen konnten.
Nach dem Frühstück ging es gegen 10 Uhr los. Herrliches Segelwetter mit ordentlichem Wind, blauer Himmel, keine Mücken, das war schon eher etwas für uns. Segeltrimmung und ausreiten hoch am Wind, Segeln wie es schöner kaum sein kann, dies war für einige Stunden die Entschädigung für die 2 vorangegangenen Tage. Gegen 13 Uhr wurde es allerdings wieder ziemlich dunkel am Himmel. Eine Regenfront zog auf und brachte ziemlich starken Wind mit sich. Danach war dann wieder absolute Flaute, der Regen ließ wieder nach, wir machten den Rest des Rückweges nach Lemmer wieder unter Motor.
Gegen 16:30 Uhr erreichten wir unsere Box im Hafen von Lemmer, keine 5 Minuten zu früh. Eine weitere Schlechtwetterfront ergoss sich in Strömen über unseren Köpfen, wir lagen aber bereits sicher im Hafen.
Nach der Rückgabe des Schiffes und einem leckeren Essen in der Pizzeria „La Gondola“ machten wir uns auf den Heimweg nach Gütersloh, wo wir müde aber glücklich gegen 22.15 Uhr am Sonntagabend wieder ankamen.
Peter Menzel